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Ein tolles Klangerlebnis

Akkordeon-Orchester Siegerland und Seemanschor der Marinekameradschaft Siegerland

Hilchenbach. War das ein tolles Klangerlebnis am vergangenen Sonntag in der gut besetzten ev. Kirche in Hilchenbach! Nach nahezu anderthalb Jahren durch Corona bedingter „Zwangspause“ gab das Akkordeon-Orchester Siegerland e.V. (AOS) ein gemeinsames Konzert (es galt die 3G-Regelung) mit dem Seemannschor der Marinekameradschaft Siegerland. Beide Formationen werden von Philippe Mascot geleitet, der im Falle des AOS, das in diesem Jahr übrigens 66 Jahre besteht, Anfang 2020 das Dirigat übernommen hatte. Philippe Mascot übrigens ist ehemaliger zweifacher Europameister auf dem Knopfgriff-Akkordeon.  
Wem das aktuelle Repertoire des Akkordeon-Orchesters Siegerland e.V. noch nicht so bekannt ist, wird darüber erstaunt sein, dass ein derartiger Klangkörper schon lange die „gehobene Musikschiene“ befährt. Das Akkordeon ordnet man i. d. R. meistens der volkstümlichen Musikszene zu. Das ist vom Prinzip her zwar richtig, doch ein solches Instrument mit seiner meist fünfchörigen Registrierung kann weitaus mehr. Heutzutage ist das Akkordeon - gleich ob mit Piano- oder Knopfgrifftastatur - in jedem musikalischen Genre zu Hause - nicht nur in der klassischen, sondern auch Rock- und Popmusik.
Der zum Auftakt gespielte bekannte „Spanische Zigeunertanz“, der noch von dem früheren Dirigenten und Mitbegründer des AOS, Karl-Heinz Haberkamm, arrangiert wurde, bildete einen rassigen Auftakt und war dabei eigentlich noch das leichteste Stück. Gleich danach - bei der Komposition „Horizon“, mit vielen diffizilen Parts - sah das schon anders aus. „The Blues Brothers“ ist eine US-amerikanische Kultfilm-Komödie, die als Medley wirkungsvoll vom AOS umgesetzt wurde. „Flying“ gefiel als lockerer Pop-Song, und „Highland Cathedral“, eine schottische Dudelsack-Melodie, ließ regelrechte Emotionen hochkochen. Überhaupt hat sich das AOS mit seiner verhältnismäßig kleinen Besetzung unter Philippe Mascot zu einem beachtlichen Klangkörper gemausert - es gab lebhaften Beifall aus dem Publikum.


Ein einfühlsamer Dirigent: Philippe Mascot - zweifacher Europameister auf dem Knopfgriff-Akordeon

Nach diesem ersten Part des AOS ging es mit dem Marinechor erst mal auf hohe See: „Schiff ahoi, setzt die Segel“, wobei das Publikum musikalisch mitreisen durfte sowie „Reise, Reise“.  In „Es gibt nur Wasser“ wurde vokal deutlich, dass das beliebteste Getränk der Seefahrer der Rum ist. Das Lied „Lili Marleen“ (Solistin: Marianne Hoffmann) - damals gesungen von Lale Andersen - wurde u. a. 1941 zum Seelentröster jenseits aller Fronten, wobei Kriegsparteien - der Legende nach - die Waffen niederlegten. Sämtliche Vorträge des Seemannschores, in dem sich auch einige Sängerinnen befinden, wurden von Philippe Mascot auf dem Knopfgriff-Akkordeon begleitet, dass er mit seinen fliegenden Fingern meisterhaft beherrscht.
Mit „A New Beginning“, einer Weise mit etlichen einschmeichelnden Passagen, startete das AOS seinen zweiten Part.  „Take on Me“ - ein oft im Internet angeklickter Titel - bedeutet so viel wie „Lass dich auf mich ein“ und wurde wieder super vom AOS entsprechend umgesetzt. Und sich mit dem AOS einlassen, ja - das kann man ganz bestimmt!  „Nesson Dorma“ (Solistin: Kerstin Hoffert) aus der Oper „Turandot“ hingegen bedeutet „Niemand kann heute Nacht schlafen“, wobei die einzelnen Stimmen des Akkordeon-Orchesters voll zum Tragen kamen.
Danach nahm der Marinechor mit seiner zweiten Vortragskette so richtig Fahrt auf: Lebhaft „Blaue Jungs von der Waterkant“ sowie „Frei wie der Wind“ und eher sentimental „Junge, komm bald wieder“ (Solist: Rainer Hoffmann) - ein populäres Lied, das regelrecht auf die Tränendrüsen drückte. Zu einem Hochgenuss wurde dann das traditionelle Lied „What shall we do with the drunken Sailor“. in dem Manfred Nötzel und Rainer Hoffmann auf lustvolle Weise als Solisten brillierten.
Seinen dritten und quasi letzten Part bestritt nun wieder das AOS zunächst mit der Komposition „Oblivion“ (Solistin: Kerstin Münker), die dem gleichnamigen US-amerikanischen Science-Fiction Film aus dem Jahr 2013 entstammt und in Deutsch übersetzt „Vergessen“ bedeutet. Sehr gut umgesetzt!  Locker und gefällig in beschwingtem Dreiviertel-Takt der Walzer aus „Maskerade“, und zum Abschluss seiner vielseitigen Vortragskette das Medley „Udo Jürgens in Concert“ - eine Hommage an den unvergessenen Sänger mit einer Auskopplung aus seinen beliebtesten Stücken wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Ich war noch niemals in New York“. - Zugaben allerdings konnten nicht gewährt werden, wegen der Corona-Bestimmungen war die Konzertzeit leider auf 90 Minuten beschränkt.


Beim Auftritt des Seemanschores brillierten Manfred Nötzel und Rainer Hoffmann als Solisten


Ein tolles Finale mit dem Akkordeon-Orchester Siegerland und dem Seemanschor der Marinekameradschaft Siegerland

So gruppierten sich sozusagen als „Rausschmeißer“ zum Ausklang Akkordeon-Orchester und Seemannschor gemeinsam im Kirchenschiff, um mit „Santiano“ (Solist: Reinhard Schulz) und „Wellerman“ ein Konzert voller Niveau zu beenden. Das Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations, was die Musizierenden in dieser Form - zumindest in den letzten Jahren - kaum erlebt hatten!

(Text und Fotos: MAIPRESS Medienservice)
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