WERK DER VERSÖHNUNG UND DES FRIEDENS
Hgm/Ws Kreuztal. Also eigentlich war es kein gewöhnliches Konzert, dass da am vergangenen Sonntag in der vollbesetzten Kreuzkirche in Kreuztal geboten wurde.
Nämlich das Werk „The Peacemakers“, von Karl Jenkins, der am 17. Februar 1944 in Penclawdd, Wales, geboren wurde. Er zählt zu den bedeutendsten, zeitgenössischen Komponisten und hat eine Musik geschaffen, die eine einzigartige Fusion von klassischen, ethnischen und populären Stilen darstellt und international Anerkennung gefunden hat.
Ausführende waren der Philharmonische Chor Lippe, die Chorgemeinschaft Kreuztal mit Projektchor (Leitung: Maurizio Quaremba), das MAKSI Musikakademie-Orchester sowie die Detmold Percussion Group. Die Gesamtleitung hatte Heike Scholl-Braun.
Das in jeder Hinsicht hervorstechende Werk ist ein musikalisches Zeugnis für den Frieden, das 2011 uraufgeführt wurde. Wie dem hervorragend aufgemachten Programmheft, das so eine Moderation erübrigte, zu entnehmen war, vereinigt Jenkins in diesem Chorwerk Zitate von so genannten „Friedensikonen, wie Mahatma Gandhi, Martin Luther King Jr., Dalai Lama, Nelson Mandela, Mutter Teresa und anderen mehr.
Die instrumentale Besetzung umfasste Chor, Solisten und Orchester, mit besonderen Akzenten durch den Einsatz von Solo-Instrumenten wie der Flöte, dem Saxophon und diversen Percussions-Instrumenten.
Jenkins‘ Komposition besticht durch eingängige Melodien und ruhige, meditative Klänge, die unter der Zuhörerschaft eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnung bewirken. Es ist einzigartig, wie er in den einzelnen Sätzen unter-schiedliche kulturelle und religiöse Einflüsse vereint. So wird z. B. im Satz „Healing Light“ A Celtic Prayer (Ein keltisches Gebet) keltische Musiktradition spürbar, während hingegen in anderen Abschnitten orientalischen Mentalitäten und Rhythmen inspiriert werden.
Christel Thiemer, 1. Vorsitzende der Chorgemeinschaft Kreuztal, begrüßte das Publikum und Heike Nieden, 1. stellvertretende Bürgermeisterin von Kreuztal.
Das in jeder Hinsicht umfangreiche Werk, das dabei nicht wesentlich länger als anderthalb Stunden dauerte, war in drei Blöcke aufgeteilt: Part I mit acht Titeln, Intermezzo (Mittelteil) mit einem Titel und Part II mit ebenfalls acht Titeln. Aus Part I seien hier „Blessed are the Peacemakers“, „Inner Peace“ sowie „Evening Prayer genannt. Der mittlere Block, Intermezzo“ enthielt lediglich den Satz „Solitude“. Part II startete mit der Komposition „Fiat pax in virtute tua“ ; im mittleren Teil mit dem 13. Titel „The Peace Prayer of St Francis of Assisi (Friedensgebet)“ und als 17. quasi letzten Titel gab es zum Ausklang „Anthem: Peace, triumphant Peace (Der Frieden triumphiert)“.
Man hätte dabei regelrecht mit einer Lampe in die einzelnen Stimmen hereinleuchten können – so klangrein waren die Darbietungen!
Es war atemberaubend, den über 90 Sänger/innen zu lauschen - ganz abgesehen von der hervorragenden Musikalität der Begleitorchester: So hat sich das „SHIKI Percussion Duo“ zum Ziel gesetzt, eine Vielzahl von Musikstilen in aller Welt zu präsentieren. Es setzt sich zusammen aus dem Griechen Georgios Zerdalis, dem ehemaligen Pauker des Athens Philharmonia Orchestra, der derzeit als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Detmold fungiert, sowie dem Schlagzeuger Hiryu Minowa, der in Tokyo Musik studierte und derzeit an der Hochschule für Musik Detmold eingeschrieben ist.
Das „MAKSI Akademieorchester“ ist eine Projekt der MAKSI Musikakademie Siegerland Südwestfalen und begeisterte das Publikum mit exzellenter Perfomance. Zum Projektchor „The Peacemakers“ wäre zu sagen, dass es sich hierbei um Die Chorgemeinschaft Kreuztal 1851 e. V, handelt, der ein Traditionsverein ist und in den letzten 24 Jahren unter der Leitung von Maurizio Quaremba 18mal die Opern- und Operettengala mit großem Gemischten Chor, Männerchor, Solisten und dem MAKSI Akademieorchester erfolgreich aufgeführt hat.
Der Philharmonische Chor Lippe e. V. ist im Gegenzug seit über 40 Jahren fester Bestandteil der Musikszene in Detmold und Umgebung und verfügt über zahlreiche Partnerschaften mit Chören aus aller Welt.
Das großartige Werk „The Peacemakers“ , von Karl Jenkins, das in Kürze ein zweites Mal in Detmold/Ostwestfalen wiederholt wird - gemeinsam mit den genannten Chören und Ensembles - passt hervorragend in die heutige Zeit der Unsicherheit und Krisen.
Passend dazu die Aussage des 17. Titels zu Deutsch „Hymne, Frieden, triumphierender Frieden“:
„Umarme den Geist des Friedens, und tausende Seelen um dich herum werden gerettet werden“.Das Publikum erhob sich von den Plätzen und applaudierte minutenlang – für ein Konzert, das es bisher in dieser Form im Siegerland noch nie gegeben hatte …
Text, Fotos und Videos: Hans-Gerhard Maiwald • MAIPRESS Medienservice